Die Ausstellung „Sounds of Silence“ befasst sich mit Stille. Dabei setzt das szenografische Konzept fast gänzlich auf das akustische Erleben des Raums. In seinem Mittelpunkt stehen das Klangerlebnis und dadurch die Erfahrung von Stille.
Das Museum für Kommunikation Bern inszeniert mit „Sounds of Silence“ eine Ausstellung zum Thema Stille. In dem großen Ausstellungsraum gibt es keine Exponate, Touch-Screen-Stationen oder Infotafeln. Die Ausstellung spielt sich fast gänzlich auf akustischer Ebene ab. „Sounds of Silence“ wurde als dreidimensionale Hörlandschaft konzipiert, in der Sound den Ton angibt.
Ausgerüstet mit dem usomo-System, bestehend aus Kopfhörern mit dem usomo-Trackingmodul und einem Smartphone, bewegen sich die Besucher intuitiv durch den Raum. Geleitet wird man in erster Linie durch die Soundebene, die einem in real-time gemäß seinen Bewegungen individuell zugespielt wird, wodurch man seinen Weg ganz frei bestimmen kann. Die Klänge, also programmiertes und gestaltetes Sounddesign in Form von Soundscapes, Musik und Stimmen, folgen dem einzelnen Besucher punktgenau und blenden fließend ein und aus, je nachdem, in welchen Raumbereichen man sich gerade bewegt.
Durch die immersive Soundtechnologie von usomo gewinnt man den Eindruck, die digital erzeugten Klänge wie real im Raum verortet zu hören und darin abtauchen zu können. Der Klang liegt nicht mehr separat als statische Schicht zwischen Mensch und Raum, sondern er wird lebendig, durchdringt sie und lässt die Grenzen dazwischen zerfließen. Die usomo Soundtechnologie zieht einen in ihren Bann und überzeugt in ihrer Präzision und Klarheit. Sie klingt so naturgetreu, als wären die Soundquellen nicht digitaler, sondern realer Natur. Was usomo einzigartig macht, ist das real-time Tracking jeder einzelnen Person, individuell berechnet und mit höchster Genauigkeit und Schnelligkeit zugespielt.
Dank der intuitiven Bewegungsfreiheit mit usomo scheint man wie im Traum durch den offenen Raum zu driften. Ein fast meditativer Zustand stellt sich ein, in dem sich die Beobachtung vom Außen zum Innen verschiebt. So ist auch ein Monolog eines Zen-Meisters aus den Walliser Bergen zum Thema Stille ein Teil dieser Klanglandschaft. Visuelle und haptische Trigger sind auf das Allerwesentlichste reduziert. Bis auf einige Filmprojektionen, die unter anderem eine ruhige und beruhigende Schneelandschaft zeigen, semi-transparente Raumteiler aus filigranen Schnüren und einige frei verteilte Sitze sind im Saal keine Objekte vorhanden. Er ist hauptsächlich in minimalistischem Schwarz-Weiß gehalten, das nur von wenigen Farbtupfern unterbrochen wird.
Die Atmosphäre, die so entsteht, spiegelt den Kern des Ausstellungskonzepts: die Reflektion über Stille in völliger Konzentration darauf. Wie definiert sich Stille? Was macht sie derart kostbar und begehrt? Warum ist sie so schwer zu finden und gleichzeitig auch so schwer auszuhalten?
Das Museum für Kommunikation Bern ist bekannt für seine experimentierfreudige Lust an der Innovation. Mit dem interaktiven und immersiven 3D Audiosystem usomo bringen sie erstmalig eine komplett neue und noch völlig unbekannte Technologie in die Schweiz. „Sounds of Silence“ ist die erste Sonderausstellung seit der Wiedereröffnung des Museums im August 2017 und hat ein großes Medienecho ausgelöst.
Presse
PLOT Magazine
SOUNDS OF SILENCE
1. Dezember 2018
Create Digital Music
An exploration of silence, in a new exhibition in Switzerland
28. November 2018
Neue Zürcher Zeitung
Der süsse, verstörende Klang der Stille
11. November 2018
Der Bund
Wie laut doch alles ist
9. November 2018
Berner Oberländer
Planet Stille. Interview mit Kurt Stadelmann
7. November 2018
La Liberté
Le Musée de la communication expose le silence
7. November 2018
Thuner Tagblatt
Eintauchen in eine 3-D-Hörlandschaft
7. November 2018
Radio Bern
Sounds of Silence – Stille ist nichts für Feiglinge
2018
Der Theaterverlag
Stille ist nichts für Mutlose
2018
Awards
BrandEx Award
Architectures | Gold
2020
iF Design Award
Public Exhibition Design
2020
DDC Gute Gestaltung
Spaces | Bronze
2019
International Sound Awards
Soundscapes and Ambient Sound
2019
Kuration Kurt Stadelmann
Sounddesign idee und klang, Basel
Szenografie ZMIK spacial design, Basel
Räumliches Soundsystem usomo von FRAMED immersive projects, Berlin
usomo Tasks usomo Soundsystem, räumliche Audioproduktion, Beratung zum interaktiven Soundkonzept und zur Abspiellogik
Zeitraum 9. November 2018 bis 7. Juli 2019
Fotos © Museum für Kommunikation