2023 | LAS Foundation und usomo im Kranzler Eck

Die Ausstellung „Lawrence Lek: NOX“, von der LAS Foundation mit usomo im Kranzler Eck in Berlin inszeniert, ist eine großangelegte Kunstinstallation über Künstliche Intelligenz und ihre mögliche Verselbstständigung in der Zukunft.

Das Projekt über technologisches Leben, wie der Künstler es bezeichnet, kombiniert Sound, Gaming und Architektur und zeichnet dabei ein Szenario einer nachmenschlichen Welt, in der Maschinen nicht nur das eigenständige Denken, sondern auch das Fühlen gelernt haben.

usomo trägt zu einer stark räumlichen Erfahrung der Inszenierung bei. Obwohl das Sounddesign sehr subtil ist und sich jenseits der Narration überwiegend im Hintergrund hält, erzeugt usomo eine umgebende Klangwelt, in die man förmlich hineingezogen wird. Die Raumerfahrung erinnert an ein Open-World-Videospiel, in dem in dreidimensionalen virtuellen Räumen agiert wird, die zonenweise von variierenden Soundscapes untermalt sind. Der besondere Ausstellungsraum ist ein ehemaliges Kaufhaus auf drei Etagen, das in seiner offenen Mitte durch ein Treppensystem verbunden ist. Die gesamte Fläche ist mit nur wenigen Objekten, Stationen und Filmscreens bestückt und in verschiedene Soundzonen unterteilt. Zwischen den Klangzonen sind dezente Soundeffekte als Übergangstöne platziert, die den Wechsel zwischen den Zonen akustisch markieren. An diesen Stellen erscheinen die neu auftauchenden Sounds leicht verzerrt und klären sich zunehmend. Die überblendeten Klangebenen werden in jeder Zone äußerst unauffällig neu gemischt. Im finalen Bereich der Ausstellung, in der dritten Etage ganz oben unter der Kuppel des Gebäudes, ist ein sphärischer Klang zu hören, der sowohl auf den Kopfhörern als auch im Raum erklingt, so dass beim Abnehmen der Kopfhörer die gefühlte Verschmelzung von Sound und Raum noch einmal deutlicher hervortritt.

Die Ausstellung versetzt die Besucher in eine mögliche Zukunft und regt zum Nachdenken über die Konsequenzen gegenwärtig entstehender Technogien an.

Lawrence Lek ist einer der zwei Gewinner des Frieze Artist Award 2024.